Ziel der Austriebsverzögerung
Das Ziel einer Austriebsverzögerung mit Öl ist, durch die Verspätung des Austriebs das Risiko von Spätfrostschäden zu verringern. Der austriebsverzögernde Effekt der Ölbehandlung beruht darauf, dass durch den Luftabschluss die Atmung der Knospe reduziert wird. Die Verzögerungen, die in den Versuchen der letzten Jahren festgestellt wurden, waren stark sorten- und jahrgangsabhängig.
Bisherige Ergebnisse
Die Ergebnisse der Versuche aus den Jahren 2018 und 2019 (LVZ Haidegg, FS Silberberg, LK Steiermark; in Kooperation mit JOANNEUM RESEARCH) zur Austriebsverzögerung im Weinbau durch Ölapplikationen zeigten, dass die erzielten Verzögerungen deutlich unter den Ergebnissen von früheren Jahren lagen. Es waren klare Sortenunterschiede sichtbar und es konnte gezeigt werden, dass auch der Zeitpunkt der Applikation einen hohen Einfluss hat. Die austriebsverzögernde Wirkung war stärker, wenn die erste Behandlung mindestens 30 Tage vor Beginn des Knospenaufbruchs der Kontrolle platziert wurde. Spätere oder einmalige Behandlungen zeigten geringere Effekte. Es wurden bei einigen Sorten Phytotox-Reaktionen sowie Ertragsreduktionen festgestellt, v.a. bei zu später Applikation. Diese Ergebnisse bestätigen die Notwendigkeit, das Zusammenwirken von Wetterbedingungen, Rebsorte und Ölbehandlungen weiter zu untersuchen, um die idealen Applikationszeitpunkte zu finden, die Wirksamkeit zu optimieren und das Risiko für Schäden zu reduzieren. Die Ergebnisse zeigten, dass der Austriebszeitpunkt je nach Sorte um rund eine Woche bis maximal 15 Tage verzögert werden konnte. Allerdings war in einigen Fällen auch kein Effekt gegeben. Aufgrund der hohen Varianz und Wetterabhängigkeit können noch keine allgemeinen Praxisempfehlungen abgeleitet werden.
Weitere Versuche
Im Jahr 2020 werden weitere Versuche durch die Weinbauabteilung der LK Steiermark, das LVZ Haidegg und JOANNEUM RESEARCH durchgeführt, im Rahmen des Projektes „Masterplan Klimarisiko Landwirtschaft“ und des EIP-AGRI Projektes „FrostStrat“.